Betriebliche Gesundheitstage – Eine Checkliste zur Vorbereitung

Betriebliche Gesundheitstage – Eine Checkliste zur Vorbereitung

Permanente Rückenschmerzen durch langes Sitzen, hohe Stressbelastungen durch nicht enden wollende Arbeitsaufgaben oder Schichtarbeit: All dies kann dazu führen, dass Mitarbeiter auf Dauer krank werden und eine erhöhte Anzahl an Fehltagen aufweisen. Diverse Ursachen für Beschwerden resultieren aus Fehlbelastungen im Betrieb, die nachweislich die Gesundheit beeinträchtigen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, nicht nur Ursachen zu erkennen (zum Beispiel durch eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen) sondern auch Maßnahmen zu ergreifen, die gesundheitliche Schäden vermeiden. Ein wichtiger Aspekt ist hierbei, jeden einzelnen Mitarbeiter zu motivieren, an den geplanten Maßnahmen aktiv mitzuwirken. Ein probates Mittel dazu stellen sogenannte Betriebliche Gesundheitstage dar, die nicht nur informierend, sondern auch aktivierend wirken sollen. Ein gutes Beispiel ist sicherlich der Thementag „Rücken“, der neben Fachvorträgen auch ein medizinisches Rücken-Screening umfassen kann und weitere Tipps parat hält, wie man den Rücken auch außerhalb der Arbeitszeit fit hält. Wenn man bedenkt, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen rund 27% aller Fehltage ausmachen, ist dies ein wichtiges Indiz dafür, dass gerade im Betrieb mehr zu diesem Thema passieren muss.

Gesundheitschecks


 

Aufbau und Struktur von Betrieblichen Gesundheitstagen

Aktionstage oder -wochen bestehen aus verschiedenen Elementen, die passend zum Betrieb eingesetzt werden können. Folgende Bereiche bieten sich hierbei an:

  • Vorträge von Gesundheitsexperten, die gezielt ein spezielles Thema aufgreifen.
  • Gesundheitsschecks, die Defizite und Probleme aufzeigen können.
  • Aktive Workshops, in denen Mitarbeiter selbst Inhalte und Ziele für den Betrieb erarbeiten.
  • Aktionen, die über den Gesundheitstag oder die Woche hinaus weiter betrieben und zum festen Bestandteil im Unternehmen werden.

Natürlich spielt das Thema während des Gesundheitstages eine sehr wichtige Rolle. Ziel muss es sein, dass die Teilnehmer nach den Aktionen ihren Arbeitsalltag gesünder gestalten können und an evtl. bereits bestehenden Gesundheitsangeboten teilnehmen. Dabei kommt es darauf an, dass die Angebote an die betrieblichen Rahmenbedingungen angepasst sind. Die Bandbreite an Themen ist dabei äußerst vielfältig.


Anregungen für Themen auf Gesundheitstagen:

  • „Aktion: Gesunder Rücken“ – Rückenschmerzen bekämpfen (Vgl. Rücken-Flex-Workshop)
  • „Herz-Fitness“ – Das Herz-Kreislaufsystem stärken
  • „Iss Dich fit“ oder „Move fit“ – Gesunde Ernährung & Bewegung für mehr Fitness im Beruf und Alltag (Vgl. Iss-Dich-Fit-Impuls-Vortrag)
  • „Stress lass nach“ – Ungesunden Stress mindern (z.B. durch Impuls-Vortrag zum Thema Achtsamkeit, vgl. Achtsam@Live Impuls)
  • „Work-Life-Management“ – Balance zwischen Arbeit und Familie finden (Vgl. Work-Life-Balance impuls)

Gesundheitstage im Betrieb zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie das Interesse der Mitarbeiter wecken und diese aktiv einbeziehen. Aus diesem Grund sollte die Auswahl der Veranstaltungsformate ausgewogen sein. Gesundheitswochen, die zum Beispiel ausschließlich aus Vorträgen bestehen, können sehr schnell als langweilig und belehrend empfunden werden. Workshops oder Gesundheitschecks ohne Hintergrundinformationen wirken hingegen überfordernd. Beide „schlechten“ Varianten haben gemein, dass die Wahrscheinlichkeit, das Gesundheitsverhalten der Mitarbeiter zu ändern, deutlich geschmälert wirkt.


 

Betriebliche Gesundheitstage organisieren –  darauf sollten Sie achten

Unternehmen, die sich dafür entscheiden, betriebliche Gesundheitstage durchzuführen, sollten diese – wenn möglich – vorab zusammen mit Experten planen. Gute Ansprechpartner hierfür sind sicherlich Krankenkassen, Gesundheitsberater/Unternehmensberater oder Fitnessstudios. Folgender Fragenkatalog kann dabei helfen, ein Grundgerüst für den kommenden Gesundheitstag oder die Aktionswoche zu erstellen:

 

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Viele dieser Fragen wirken bei der Planung unterstützend. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen ist es aber schwierig, komplette Gesundheitstage alleine zu organisieren. Schließlich bindet die Planung und Umsetzung auch Ressourcen. Mittlerweile können Unternehmen aber auf sehr gute Angebote von Dienstleistern zurückgreifen, die passgenau auf den jeweiligen Betrieb oder ein bestimmtes Thema zugeschnitten sind. Außerdem fördern die Kassen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung nach §20 a SGBV. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, eine Zusammenarbeit mit den Krankenkassen anzustreben. Achten Sie aber bei der Auswahl Ihrer Partner darauf, dass diese Ihren Gesundheitstag nicht nur zur Gewinnung von neuen Versicherten indem sie z.B. Kontaktdaten sammeln um Ihre Mitarbeiter später anschreiben zu können.


 

Fazit: Unterstützung zur Selbstverantwortung

Aktionen und Maßnahmen, bei denen Mitarbeiter selbst aktiv werden können, erlangen einen immer höheren Stellenwert im Betrieb. Dies ist bei den Aktionen rund um das Thema Gesundheit nicht anders. Die Tatsache, dass betriebliche Gesundheitstage im Unterschied zu z.B.  einer Sicherheitsunterweisung in einer lockeren und aktivierenden Atmosphäre stattfinden, sorgt für hohes Interesse in der Belegschaft. Ziel ist es, die Kollegen zu mehr Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit zu motivieren und sie mit ganz konkreten praktischen Maßnahmen dabei zu unterstützen. Weiterführen muss es dann aber jeder selbst!

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