Die ASA ist ein moderiertes Gruppendiskussionsverfahren (Fokusgruppen) mit dem man sich einen schnellen Überblick zur Arbeitssituation und evtl. Belastungen einholen kann. Die Dauer beträgt 120 Minuten (in der Praxis können hier auch 3-4 Stunden sinnvoll sein).
Das Gruppeninterview wird oft im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements oder der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen eingesetzt. Es ist eine mitarbeiter-beteidigende Methode in der die Belegschaft frühzeitig mit in die Veränderungsprozesse eingebunden wird. Die Mitarbeiter sind als Experten für ihren Arbeitsplatz aufgefordert sich aktiv an der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen einzubringen. Hierbei sollen die wichtigsten – nicht alle Probleme, gesundheitliche Belastungen und ungenutzte Ressourcen identifiziert werden.
Das Verfahren wird von einer Steuerungsgruppe bzw. Projektgruppe mit einer Projektleitung initiiert, geplant und organisiert. In vielen Fällen werden hierzu 1 bis 2 externe Fachkräfte (neutrale ASA-Moderatoren*innen) oder geschulte interne Mitarbeiter hinzugezogen. Wichtig ist es, die Arbeitnehmervertretung in den Prozess frühzeitig mit einzubinden. Der Betriebs- bzw. Personalrat sollte die Initiative befürworten, unterstützen und aktiv mitwirken.
Der Kern der Arbeitssituationsanalyse (ASA) sind 1 oder mehrere 120- bis 240-minütige Workshops mit 8 bis max. 15 Teilnehmern aus dem selben Arbeitsfeld bzw. der selben Tätigkeitsgruppe. Diese müssen alle aus einer Hierarchieebene kommen. Meist werden deshalb z.B. zur Durchführung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen mehrere ASA-Workshops durchgeführt.
Die Arbeitssituationsanalyse ist besonders gut für Kleinst- und Mittelständische Unternehmen (KMU) geeignet (Betriebe ab 10 Mitarbeitern) und in allen Branchen umsetzbar. Besonders in Betrieben mit vielen unterschiedlichen Tätigkeitsgruppen können sehr gute Ergebnisse mit einem guten Zeit-Nutzen-Verhältnis erzielt werden. Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ist es ein vertiefendes qualitatives Messverfahren, dass z.B. im Anschluss einer Mitarbeiterbefragung zur näheren Analyse der Problem-/Belastungsfelder genutzt werden kann (Screening-Verfahren). Richtig durchgeführt kann es zu einem wichtigen Teil der gesundheitsorientierten Organisationsentwicklung werden. Es zeigt der Belegschaft, dass die Mitarbeiterbeteiligung im Unternehmen groß geschrieben wird.
Um die Arbeitssituationsanalyse korrekt und nach den arbeitswissenschaftlichen Standards durchzuführen, werden oft externe Fachkräfte (z.B. Arbeitspsychologen oder Arbeitswissenschaftler) eingesetzt. Das Verfahren kann aber auch von geschulten internen Fachkräfte umgesetzt werden.
Ich berate Sie rund um die Themen Gefährdungsbeurteilungen & Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).
1. Arbeitstätigkeit | Handlungs- und Entscheidungsspielraum | Arbeitsanforderungen | Abwechslung | transparente Kommunikation | Klarheit bei der Aufgabenvergabe |
2. Arbeitsumgebung | Temperaturen | Lärm | Licht | Zugluft | Strahlung |
3. Arbeitsorganisation | Arbeitszeitplanung | Schichtsysteme | Unterbrechungen | Arbeitsprozesse | Zusammenarbeit mit anderen Bereichen/ Abteilungen |
4. Soziales Miteinander | Gruppen- bzw. Betriebsklima | Kollegialität | Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte | Erkennung und Wertschätzung | Umgangston untereinander |
5. Vorgesetztenverhalten | Unterstützung durch die Führungskraft | Anerkennung | Rückmeldung/ Feedback | Informationsfluss/ Kommunikation | Mitarbeitermotivation |
Die Teilnehmer*innnen der ASA priorisieren im Rahmen des Workshops welche dieser Felder für sie den höchsten Veränderungsbedarf haben und erarbeiten anschließend Ideen zur Lösung der Probleme bzw. Reduktion der Belastungen. Hierbei werden die folgenden Phasen der Arbeitssituationsanalyse durchlaufen.
1. Vorbereitung
2. Durchführung
3. Zusammenfassung & Dokumentation
4. Ergebnispräsentation & Ableitung von Maßnahmen
5. Umsetzungskontrolle & Wirksamkeitsprüfung
Für eine erfolgreiche Umsetzung der Arbeitssituationsanalyse spielen viele Faktoren eine Rolle. Die wichtigsten Faktoren sind hierbei die folgenden.
Die Arbeitssituationsanalyse ist ein effektives Verfahren zur Identifikation von Stärken/ Ressourcen und Probleme/ Belastungen eines Unternehmens. Es lässt sich, selbst oder mit externer Hilfe und gut organisiert mit einem überschaubaren Aufwand umsetzen und eignet sich deshalb besonders für KMUs und Betriebe mit einem hohen Grad an Mitarbeiterpartizipation. Die Belegschaft nimmt den Prozess als Wertschätzung wahr und die Mitarbeiter können als Experte einen Beitrag für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen leisten.
Quelle: Arbeitssituationsanalyse nach Prof. Nieder, Universität Bremen
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