Achtsam Führen – Space to lead & der achtsame Weg zur Führungskompetenz

Achtsamkeitstraining fördert Führungskompetenz

Menschen zu führen, ist eine herausfordernde und sehr anspruchsvolle Aufgabe. Methoden der Achtsamkeit unterstützen Führungskräfte dabei, diese Herausforderungen zu meistern, die eigene Gesundheit zu fördern und die persönlichen Potenziale zu erkennen und weiter zu entwickeln.

Ein Achtsamkeitstraining, das Methoden aus MBSR (mindfulness based stress reduction), MBCT (mindfulness based cognitive therapy) und psychologisches und neurowissenschaftliches Wissen fundiert verbindet, fördert Fähigkeiten, die Menschen, in Führungspositionen brauchen:

 

  • Bewusste Aufmerksamkeitslenkung
  • Konzentration und Zentrierung
  • Kreativität
  • Psychische Flexibilität
  • Resilienz
  • Balancierte Emotionsregulation
  • Bewusstere Kommunikation

 


Was ist Achtsamkeit?

 

Achtsamkeit lässt sich definieren als:

  • Eine bewusste Aufmerksamkeitslenkung
  • zur gegenwärtigen Erfahrung
  • mit einer akzeptierenden Haltung.

 

Die Basiskompetenz Achtsamkeit kann über ein strukturiertes Training geübt und verbessert werden. Übungsmethoden sind der Body Scan (eine bewusste Aufmerksamkeitslenkung durch den ganzen Körper), achtsame Bewegungsangebote und Atemmeditation, die Präsenz, Konzentration und Körperbewusstheit schulen. Mit dem Erlernen von Sitzmeditationen nimmt die Kompetenz zu, sich selbst bewusst wahrnehmen zu können (Gedanken, Gefühle Körperempfindungen, Handlungsimpulse) ohne sofort reagieren zu müssen. Es entsteht Raum, für bewusste Wahrnehmung und Reflexion, um dann sinnvoller und kompetenter handeln zu können.

Die Achtsamkeit wird trainiert, um auch im Arbeitsalltag zur Verfügung zu stehen z.B. zur eigenen Stressbewältigung und Emotionsregulation, aber auch in Meetings und Mitarbeitergesprächen.

Achtsam Führen – Gesund führen


Kraft und Zentrierung durch den Atem – eine Übung

Achtsamkeit muss erfahren und erlebt werden, deshalb können Sie an dieser Stelle innehalten und eine Atemübung machen. Die folgende Meditation verbindet Sie mit dem eigenen Atem und fördert Kraft und Zentrierung – wichtige Aspekte gelingender Führung. Die Wahrnehmung der Atmung im Körper ermöglicht eine Fokussierung und damit sowohl eine körperlich, psychische und mentale Beruhigung.

 

Übungsanleitung

Vielleicht mögen Sie für diese Übung die Augen schließen.

  • Nehmen Sie bewusst wahr, wie Sie sitzen. Die Aufmerksamkeit sinken lassen bis zu den Stellen des Körpers, wo Sie Kontakt mit dem Boden spüren und auch die Verbindung mit der Sitzfläche wahrnehmen. Wenn Sie angelehnt sind, auch den Kontakt mit der Rückenlehne spüren.
  • Und während Sie hier sitzen sich vertraut machen mit den Bewegungen des Atems im Körper, und bemerken, wie Sie den Atem spüren in verschiedenen Bereichen des Körpers.
  • Vielleicht zunächst den Luftstrom an den Nasenöffnungen spüren. Und die Aufmerksamkeit richten auf den hinteren Teil der Kehle und die Luftbewegung, den Atem dort spüren.
  • Die Aufmerksamkeit wandern lassen zum Brustbereich und die Atembewegung dort wahrnehmen, die Ausdehnung beim Einatmen und das Sinken beim Ausatmen. Und weiter mit der Aufmerksamkeit hinunter in den unteren Bauchbereich und mit der Aufmerksamkeit die Empfindungen der Atembewegung dort spüren.
  • Sie können eine oder beide Hände etwas unterhalb des Bauchnabels auf den Unterbauch legen. Spüren Sie die Atembewegung im unteren Bauch, das Heben und das Sinken.
  • Sich von Atemzug zu Atemzug mit der Kraft des Atems verbinden. Die Einatmung bringt Kraft und Energie, die Ausatmung führt zu Zentrierung und einem klaren Fokus. Einatmend sich mit Kraft verbinden ausatmend mit Zentrierung.
  • Das Einatmen spüren und das Ausatmen spüren, Kraft und Zentrierung. Sitzen in der eigenen Mitte.
  • Auch während des Tages können Sie immer wieder die Aufmerksamkeit bewusst zum Atem lenken und sich mit Kraft und Zentrierung verbinden. Sie können die Augen wieder öffnen, sich strecken und bewegen.

Selbstmanagement-Seminar: Das Samurai-Prinzip


Achtsamkeitstraining – entfaltet stärkende Wirkungen

Der amerikanische Neurowissenschaftler Richard Davidson weist darauf hin, dass Achtsamkeitsmethoden geübt werden müssen, damit sie ihre Wirkung entfalten. So wie der regelmäßige Besuch eines Fitnesstrainings die Muskeln stärkt, führt ein regelmäßiges Achtsamkeitstraining dazu, mentale und emotionale Kompetenzen wie Aufmerksamkeit, Zentrierung und Gelassenheit zu stärken. Mittlerweile gibt es viele wissenschaftliche Studien, die die Wirkung von Meditation und Achtsamkeitsübungen nachweisen.

Britta Hölzel (2015) fasst die Wirkebenen von Achtsamkeitstrainings/ Achtsamkeitsmeditation zusammen:

  1. stärkt die Aufmerksamkeitsregulation
  2. verbessert die Emotionsregulation und
  3. bewirkt Veränderungen im Selbsterleben.

Eine größere Resilienz, neue Stressbewältigungs- und Selbstmanagementstrategien werden aufgebaut. Es entsteht eine psychische Flexibilität, die für Menschen in Führungspositionen unerlässlich ist.

Janice Marturano, die Gründerin und Leiterin des Institutes für Mindful Leadership macht in ihrem Buch „Mindful Leadership“ deutlich, dass Führungspersonen Raum brauchen, um die eigene Erfahrung bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren – sie meint, dass Achtsamkeitsmeditationen „zur Entwicklung von Führungsexzellenz“ beitragen.

Achtsamkeit lässt sich als Einzeltraining und in kompetent angeleiteten Seminaren erlernen und dann als Übungspraxis selbst fortsetzen. Auch die UBGM bietet ab jetzt Angebote zur achtsamen Stressbewältigung und achtsamer Führung an.

 

Autorin & Trainerin: Ulrike Juchmann


 

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