Seelische Gesundheit von Frauen im Unternehmen und der Freizeit stärken

Frauen mit Familie stehen bei der Arbeit oftmals unter einem enormen Druck. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass von ihnen erwartet wird, neben einer Karriere auch den Haushalt zu führen. Auch wenn sich die Männer inzwischen mehr einbringen, bleibt die Hauptarbeit der Familienorganisation an der Frau hängen. Mit dem ersten Kind steigt die familiäre Verpflichtung für die Frau weiter an. Im Unternehmen kann auf diese besonderen Bedürfnisse reagiert werden. Maßnahmen in diesem Bereich haben sich sogar als kostensparend erwiesen.

 


Audit Beruf und Familie

Von der Hertie-Stiftung initiiert und von den Spitzenverbänden der Wirtschaft empfohlen, ist das Audit Beruf und Familie ein Instrument aus dem Bereich der Personalwirtschaft. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie teilen sich die Schirmherrschaft. Das Projekt bietet zahlreiche Verbesserung für die Arbeit der Frauen im Unternehmen.

Frauenpower I – Seminar für Frauen in Führungspositionen


17 Tipps zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen

In diesem Abschnitt werden konkrete Maßnahmen genannt. Diese stammen aus den Bereichen der Arbeitsorganisation, der Zeiteinteilung, Kommunikation, des Arbeitsortes, der Personalentwicklung, der Vergütung, des Services und der Führung.

 

1. Einführung von Servicezeiten

Es wird auf feste Arbeitszeiten weitestgehend verzichtet. Zeitkonten und eine akute Überwachung der Mitarbeiter sind nicht notwendig. Die Abwesenheit des Mitarbeiters ist unproblematisch, solange die Vorgaben, welche an diesen Arbeitsplatz gestellt werden, eingehalten werden. Eine Koordinierung der Termine ersetzt die geregelte Präsenz am Arbeitsplatz.

 

2. Kinderbonuszeiten

Eine betriebliche Förderung an Personen im Unternehmen mit kleinen Kindern. Diesen werden zusätzlich freie Tage oder eine vorübergehend gekürzte Arbeitszeit angeboten, ohne die Bezahlung zu verringern. Über Arbeitszeitkonten kann auch gefordert werden, dass ausgefallene Arbeitsstunden nachgeholt werden.

 

3. Gesundheitszirkel

Während eines Qualitätszirkels, welcher als innerbetrieblicher Arbeitskreis verstanden werden kann, werden das Wissen einzelner Abteilungen und Mitarbeiter mit anderen geteilt. Die Harmonie im Unternehmen verbessert sich. Gleichzeitig erlangen andere Mitarbeiter Fachkenntnisse von den Kollegen. Auch die Lösung konkreter Probleme kann hier angestrebt werden.

 

4. Vertretungsregelungen

Konkrete Vertretungsregelungen sorgen dafür, dass sich bei einem Mitarbeiter keine Arbeit anhäuft. Befindet sich dieser im Urlaub oder ist krankgeschrieben, so ist der Arbeitsaufwand ansonsten stetig gewachsen. Werden im Unternehmen praktische Regeln für die Vertretung von Mitarbeitern aufgestellt, so bleibt der Arbeitsaufwand für den einzelnen stets überschaubar.

 

5. Telearbeit

Es gibt zahlreiche Arbeitsplätze, wo das Arbeiten mit der notwendigen Technik auch von zu Hause aus stattfinden kann. Dies wird als Telearbeit bezeichnet. Gerade Eltern mit jungen Kindern, oder mit kranken Kindern, können enorm von einem heimischen Arbeitsplatz profitieren. Die Arbeiten können dabei zeitlich flexibel erledigt werden.

 

6. Jobticket

Unternehmen bekommen häufig einen günstigen Preis bei der Buchung eines größeren Kontingents im öffentlichen Nahverkehr. Wenn viele Mitarbeiter mit Bus und Bahn fahren, so kann dies zum Vorteil aller vom Unternehmen gefördert werden. Die Erreichbarkeit der Firma wird sichergestellt. Zudem verbessert sich die Umweltbilanz.

 

7. Betriebs- oder Mitarbeiterzeitung

Bei der Ausarbeitung einer Betriebs- oder Mitarbeiterzeitschrift werden bestimmte Rubriken festgelegt. So könnten auch konkrete Tipps zum Thema Beruf und Familie kommuniziert werden. Fortbildungsmöglichkeiten, Berichte aus einzelnen Abteilungen und Erwartungen der Führung können ebenfalls Bestandteil dieses Projektes sein.

 

8. Familientag

Durch einen Familientag drückt das Unternehmen aus, dass intakte Familien wichtig für die Arbeit sind. Gleichsam ist es notwendig die Bedürfnisse der Familienmitglieder mit dem Beruf vereinbaren zu können. Ob bei einem Familientag das Miteinander im Vordergrund steht oder ob eine Besichtigung des Arbeitsplatzes vorgenommen werden soll, ist dem Unternehmen überlassen.

 

9. Coaching

Das Coaching umfasst zahlreiche Konzepte zur Betreuung von Mitarbeitern. Diese werden beraten und geschult. Dadurch steigern sich das Wissen und die Kompetenz dieser Angestellten. Auch die Organisation wird verbessert, was den Stress nachhaltig verringern kann. Über das Coaching qualifizieren sich die Mitarbeiter auch für höhere Aufgaben.

 

10. Führungskräftetraining

Eine umfassend ausgeführte und qualitativ hochwertige Arbeit ist oftmals nicht ausreichend, um für die Führung einer Abteilung oder eines Unternehmens gerüstet zu sein. Es entstehen völlig neue Anforderungen an den Mitarbeiter. Durch das Führungskräftetraining werden Strategien, Kompetenzen und das eigene Verhalten geschult, um dem Anspruch gerecht zu werden.

 

11. Führen und Teilzeitarbeit

Dieses Modell wird von vielen Unternehmern als überaus schwierig eingestuft. Es bedarf ein großes Maß an Organisationskompetenz. Hier sind die Frauen jedoch im Vorteil. Diese organisieren in der Regel die Familie von klein auf und können viele ihre Fähigkeiten auch im Unternehmen einbringen. Diverse Aspekte im Privatleben und Beruf müssen hierfür priorisiert werden.

 

12. Weiterbildung und Kinderbetreuung

Von jungen Müttern werden Fortbildungsangebote oftmals nicht wahrgenommen, weil die Kinder allein zurückbleiben würden. Wenn das Unternehmen jedoch ein Umfeld schafft, wo die Kinder während der Fortbildung betreut werden können, würden viele diese Auszeit mit Lerneffekt für die Firma dankbar annehmen.

 

13. Anrechnung von Erziehungszeiten

Frauen mit Kindern sollen bei der Rente nicht benachteiligt werden. Sie haben in einer bestimmten Zeit keine Möglichkeit am Berufsleben teilzunehmen. Darunter sollte der Rentenanspruch nicht leiden. Dem Unternehmen steht die Möglichkeit zu, Erziehungszeiten auf die Rente des Mitarbeiters anzurechnen.

 

14. Personalkauf

In vielen Unternehmen können Waren oder Dienstleistungen erworben werden. Häufig sind diese auch für die Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter interessant. Durch Vergünstigungen in diesem Bereich, wird die junge Familie finanziell entlastet. Zudem gewinnt das Unternehmen dauerhaft Kunden und steigert sein Image.

 

15. Ferienbetreuung

Während der Ferien haben viele Familien ein Problem. Wie soll die Arbeitszeit absolviert werden, wenn die Kinder keine Betreuung erhalten. Pflichtbewusste und meist größere Unternehmen haben das Potential erkannt. Durch eine Betreuung der Kinder, wurde die Anwesenheit der Mütter und Väter nachhaltig gesteigert. Dies wirkt sich positiv auf die Produktion und den Service aus.

 

16. Servicestellen für Familien

Die Servicestellen im Unternehmen sammeln Informationen, die schließlich gezielt an Eltern weitergegeben werden können. Schulen in der näheren Umgebung, Kindergärten, Ärzte und Möglichkeiten der Kinderbetreuung sind bekannt. Eltern werden bei einem Besuch umfassend beraten.

 

17. Überprüfung von Arbeitsabläufen

Im Unternehmen gibt es eine Vielzahl von festgelegten Arbeitsschritten. Wer hier das Optimum beachtet, der arbeitet effektiv und im Sinne des Unternehmens. Nicht immer wird optimiert gearbeitet. Daher gilt es die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter zu überprüfen und zu optimieren. Dies geschieht im Sinne der Angestellten. Denn diese haben mehr Zeit für andere Aufgaben und können stressfreier Arbeiten.

 

Diese vorgestellten Maßnahmen sind nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten eines Unternehmens, Familie und Beruf zu vereinbaren. Insbesondere Frauen nehmen solche Angebote gerne in Anspruch, da sie meist den Mittelpunkt der Familie darstellen.

 


 

Weitere Informationen zum Thema:

» Schulungen zu mitarbeiterorientierter Führung finden Sie hier unter der Rubrik „Gesund führen“ »

» Physische und psychische Ausgleichsmöglichkeiten schaffen »

» Stresstrainings für Ihre Mitarbeiter und Führungskräfte »

Den Praxisleitfaden zum Thema „Gesund führen“ finden Sie » hier »

Den Praxisleitfaden „Stressmanagement im Betrieb“ finden Sie » hier »