E-Fasten – Stressmanagement durch bewusstes Abschalten elektrischer Kommunikation

In den ersten Wochen des Jahres üben sich mit Heilfasten viele Menschen im Verzicht. Ein neuer Trend ist das E-Fasten. Dann möchten viele dem ungezügelten Informationsstrom für einige Tage oder sogar Wochen entsagen. Während dieser Zeit sollen dann Smartphones, Tablets, PC, Radio und Fernseher ausbleiben, damit der Kopf wieder zur Ruhe kommt.

 


Stress hausgemacht: Arbeitnehmer wollen immer erreichbar sein

Dass der Verzicht auf elektrische Kommunikationsmittel für Arbeitnehmer mittlerweile zum Luxus geworden ist, zeigen Studien und Befragungen. Laut einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage des Marktforschungsinstituts Toluna für das Wall Street Journal Deutschland, finden 35 Prozent der deutschen Arbeitnehmer, dass die Flut an beruflichen E-Mails Überhand nimmt. Den Arbeitgeber in die Schranken weisen möchte aber niemand: 63,5 Prozent der Befragten lehnen es ab, das Lesen von E-Mails in der Freizeit verboten zu bekommen.

 


Der Druck der Erreichbarkeit macht krank

Da überrascht es nicht, dass laut dem Fehlzeiten-Report 2012, der vom Wissenschaftlichen Institut der AOK, der Universität Bielefeld und der Beuth Hochschule für Technik Berlin herausgegeben wird, fast jeder zweite Arbeitnehmer mit seinem Arbeitgeber abgesprochen hat, auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein. Die ständige Erreichbarkeit hat aber auch seine Folgen. „Allein seit 2004 ist die Anzahl unserer Versicherten, die aufgrund einer psychischen Erkrankung in Behandlung sind, um 40 Prozent gestiegen“, sagte Uwe Deh, Geschäftsführender Vorstand des AOK-Bundesverbandes. Deh fordert, dass der „Flexibilität durch verbindliche Vereinbarungen zu Arbeitszeit und –ort“ Grenzen gesetzt werden. Jeder Arbeitnehmer hat das Recht auf eine Auszeit, die muss man sich aber auch selbstbewusst nehmen.

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Eine Woche ohne Ablenkung: Praxistipps für digitales Fasten

Es ist jedem selbst überlassen, ob er die Fastenzeit vor Ostern nutzen möchte, um bewusst für einen bestimmten Zeitraum auf alle Medien zu verzichten, oder ob man grundsätzlich den digitalen Medien weniger Platz in der Freizeit geben möchte. Wer für eine Woche E-Fasten möchte, der kann sich mit einem Blick auf den Beitrag „Digital Detox“ vorbereiten. Dort haben knapp 30 Menschen im Februar dieses Jahres den Versuch des digitalen Fastens gestartet und teilen auf dem Blog ihre Erfahrungen mit und bieten Möglichkeiten zum Austausch. Es scheint vor allem wichtig zu sein, dass man das Handy und den Laptop wirklich ab Tag 1 abschaltet und aus dem Sehfeld verbannt. Spaziergänge an der frischen Luft, ein gutes Buch und Sport können den Griff zur Fernbedienung verhindern. Auch das Führen eines Tagebuches kann dabei helfen, dass man sich bewusst mit dem Drang, sich schnell ein paar Informationen aus dem Internet zu ziehen oder einen Blick auf das Handy zu werfen, auseinandersetzt.

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Langfristig privat analog leben

Vor allem wenn man beruflich an das Handy und den Computer gebunden ist, ist es für Körper und Geist wichtig, einen Ausgleich zu schaffen. Nicht nur die Augen leiden unter dem starren Blick auf den Bildschirm, durch die laufende Bereitschaft gesprächsbereit zu sein neigt man zu Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhten Blutdruck und vieles Fernsehen lässt uns stumpf gegenüber Sinnesreizen werden. Deshalb ist es wichtig sich in der Freizeit mit anderen Dingen zu beschäftigen und ganz bewusst Geräte wie Smartphones, Laptops und Fernseher aus zu lassen und seinem Gehirn andere Anreize zu geben. Arbeitnehmer sind nicht dazu verpflichtet, nach der Arbeitszeit erreichbar zu sein, man sollte also bewusst das Arbeitshandy ausschalten und sich einen Zeitrahmen zum privaten E-Mail-Checken setzen, den man nicht überschreitet.
Es ist wichtig sich darüber bewusst zu werden, dass das Privatleben der Teil der unserer Zeit ist, der uns die Kraft gibt, erfolgreich im Beruf zu sein; wer keine Auszeiten nimmt, der wird langfristig auch nicht im Job überzeugen können. Eine Zeit des E-Fastens kann zu einer neuen Balance zwischen Privat- und Berufsleben beitragen.

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