Der Steuerungskreis bzw. Arbeitskreis im betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)

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Für die Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements bedarf es einer guten Vorbereitung. Ein betriebliches Gesundheitsmanagementsystem ist ein komplexer Prozess, der gut strukturiert, zielgeleitet und handhabbar sein sollte. Hierbei spielt der BGM-Steuerungskreis eine zentrale Rolle.

 


 

Einen Arbeitskreis „Gesundheit“ bzw. BGM-Steuerungskreis bilden

Dem Arbeitskreis/ Steuerungskreis gehören Personen aus unterschiedlichen Bereichen des Unternehmens an, die einen näheren Bezug zum Thema Gesundheit haben, z.B. Personalabteilung, Betriebsrat/ Personalrat, Betriebsarzt/ Werksarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Schwerbehindertenvertretung, Frauen-/ Gleichstellungsbeauftragte/r, interne/ externe Sozialbetreuung oder EAP-Dienstleister, Vertrauensperson und ggf. eine externe Beratung.

 


Mitglieder eines Arbeitskreises „Gesundheit“ bzw. BGM-Steuerungskreises

Dieser sorgt dafür, dass unterschiedliche Aspekte und Blickwinkel in die Planung einfließen. Aber nicht nur verschiedene Abteilungen und Persönlichkeiten, auch beiderlei Geschlecht sollten im Arbeitskreis anwesend sein.
Die Anzahl der Personen in diesem Steuerungskreis muss dem Unternehmen entsprechend gewählt werden. Er sollte so umfassend sein, dass sämtliche Aspekte bedacht werden, aber nicht so groß, dass kein klares Meinungsbild entsteht. In großen Organisationen mit Steuerungskreisgrößen von mehr als 15 Personen empfiehlt es sich manchmal einen Lenkungsausschuss überzuordnen. Dieser besteht meist aus 1 – 2 Vertretern der Personalabteilung und 1 – 2 Vertretern des Betriebsrates/ Personalrates und einer Leitung, die meist ebenfalls aus der Personalabteilung kommt. Dieses Gremium trifft nach einer Sondierung im Steuerungskreis dann die Entscheidungen.

 


Mitglieder des BGM-Lenkungsausschusses

Das Einbeziehen unterschiedlicher Abteilungen ist sinnvoll. Mitarbeiter im Archiv haben mit anderen Gesundheitsproblemen zu kämpfen, als Außendienstler. Der Betriebsarzt und eine Person von der Arbeitssicherheit sollten wegen des Themas anwesend sein. Auch wenn flache Hierarchien angestrebt werden, braucht der Arbeitskreis einen Leitung bzw. Moderation. Dennoch ist es oft sinnvoll, dass die Belange aller Teilnehmer angehört und so weit wie möglich berücksichtig werden.

Es ist wichtig, dass dem Arbeitskreis nur Personen angehören, die dem Thema die notwendige Aufmerksamkeit widmen. Wer sich mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement nicht identifizieren kann, der wird auch nicht daran interessiert sein Verbesserungen zu bewirken. Insbesondere die Leiterin oder der Leiter sollte ein gehobenes soziales und gesundheitliches Engagement aufweisen.


Aufgaben des Arbeitskreises bzw. Steuerungskreises

Der Steuerungskreis oder in vielen Unternehmen auch „Arbeitskreis Gesundheit“, bildet die Grundlage für jegliche Strategien und Maßnahmen, die umgesetzt werden sollen. Die grundlegenden Ziele müssen mit der Unternehmensführung abgesprochen werden. Diese sollte den Teilnehmern des Arbeitskreises jedoch bekannt sein. Erst aufgrund dieser Basis können schließlich folgende Aufgaben des Arbeitskreises angegangen werden:

 


Übersicht zu den Aufgaben des Steuerungskreises:

  • Durchführung der entwickelten Strategien
  • Planung von Maßnahmen zwecks Betrieblichen Gesundheitsmanagements
  • Kontrolle eingeführter Maßnahmen
  • Verbessern und Erweitern der Strategien und Ziele
  • Informationsverteilung an die einzelnen Bereiche des Unternehmens (auch die Führung)
  • Networking mit anderen Bereichen des Unternehmens, von der medizinischen Abteilung, über die Personalentwicklung, bis hin zur Arbeitssicherheit und dem Marketing
  • Beteiligung von Mitarbeitern außerhalb des Arbeitskreises forcieren durch:

Mitarbeiterbefragungen zum Thema Gesundheit
– Durchführen von Trainings, Seminaren & Workshops
Gesundheitszirkel
– Ein bis zwei wechselnde Teilnehmer im Arbeitskreis

 


Checkliste: Vorbereitung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements

  1. Ziele gemeinsam mit der Unternehmensführung festlegen
  2. Leitung für den Steuerungskreis festlegen
  3. den Steuerungskreis aus Mitarbeitern unterschiedlicher Bereiche zusammenstellen
  4. dem Steuerungskreis die Ziele im Betrieblichen Gesundheitsmanagement verdeutlichen
  5. Aufgaben des Steuerungskreises festlegen
  6. sicherstellen, dass sich alle Mitarbeiter des Unternehmens einbringen können
  7. andere Abteilungen mit einbeziehen

» Mehr hierzu im Praxisleitfaden Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) »


 

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